Weitere Anwendungsbereiche, die ebenfalls mittel- bis langfristig erschlossen werden können:
Sole-Verarbeitung
In Kombination mit klassischen Entsalzungsanlagen können die Sole-Rückstände aus der Entsalzung von den IrrigationNets-Anlagen weiterverarbeitet werden. Weltweit gibt es etwa 16.000 große Entsalzungsanlagen.
Reine landwirtschaftliche Anlagen
In Gebieten mit sehr niedrigen Strompreisen ist eine Kombination mit Solarkraftwerken nicht wirtschaftlich. Hier wollen wir mittelfristig eine NON-Solar-Lösung anbieten, die speziell für die großflächige Bewässerung von Dürregebieten konzipiert ist.
Viehzucht und Weidewirtschaft
Der Chaco befindet sich im Norden Paraguays. Dieses landwirtschaftliche Gebiet von mehreren Millionen Hektar verfügt über große Mengen salzhaltigen Grundwassers. Das Wasser kann nur zum Tränken des Viehs, nicht aber zur Bewässerung verwendet werden. Dieses Gebiet wird weitgehend für die Weideviehhaltung genutzt und wurde früher durch die Feuchtigkeit der Regenwälder sehr gut versorgt. Diese Form der Versorgung ist seit Jahren rückläufig. Das IrrigationNets-System eignet sich besonders gut für die Weideviehhaltung, da es die Feuchtigkeit durch den Wind über eine große Fläche verteilt. Das kontinentale Klima mit seinen großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht sorgt für eine optimale Taubildung am Morgen. Daher wird nicht jede Fläche täglich versorgt, aber sehr große Flächen werden regelmäßig besser versorgt, was zu einem viel besseren Wachstum auf einer sehr großen Fläche führt.

Kühlung von Ställen und Industriehallen
Schon heute werden viele Ställe und Industriehallen durch Verdunstungskühlung gekühlt. Der folgende Anbieter http://www.tecnocooling.com/_en/index.html verwendet ein Nebelsystem, das mit Trinkwasser arbeitet

Weitere Anwendungsbereiche sind die Staubvermeidung, die Tabakproduktion, Gewächshäuser, Lagerhäuser und die Außenkühlung. Mit IrrigationNets lassen sich diese Anwendungen auch nachhaltig und salzfrei mit Meerwasser realisieren.
Luftwäsche
Mit dieser Kühlung können Dachanlagen in der Stadt nicht nur den Stromertrag erhöhen, sondern auch zur Reduzierung der Feinstaubbelastung und zur Kühlung der Stadt beitragen.
Floating Solar
In Zusammenarbeit mit SolarAnts werden wir in Zukunft schwimmende Systeme für Seen, Stauseen und ruhige Gewässer anbieten können. Die Kühlung kommt dem Wasser in mehrfacher Hinsicht zugute, da gleichzeitig der Sauerstoffgehalt erhöht wird. Darüber hinaus zeichnen sich die Systeme durch eine sehr gute Wartbarkeit und Sturmsicherheit aus. Aufgrund der verwendeten Standardmaterialien können auch große Projekte im Bereich von mehreren hundert Megawatt ohne lange Vorlaufzeiten realisiert werden.

Aufforstung
Wie man zum Beispiel im Film "Das Salz der Erde" von dem Fotograf Sebastião Salgado erfährt, war deren Aufforstung auf 600 Hektar im ersten Jahr noch mit 60% Verlust an jungen Bäumen verbunden. Im zweiten Jahr waren es nur noch 40% Verlust bei neuen Anpflanzungen und im dritten noch wesentlich weniger. Dabei wurden die Anpflanzungsmethoden nicht geändert, sondern die besseren Erfolge werden lediglich auf die bereits vorhandenen Anpflanzungen als Ursache zurückgeführt.
Geringe Verbesserungen der Rahmenbedingungen können also im Grenzbereich zwischen verdursten und überleben einen entscheidenden Unterschied bewirken.

Unterstützter Trockenfeldbau
Versuche im Trockenfeldbau zeigen, dass schon geringe Unterschiede in den Rahmenbedingungen sehr große Auswirkungen auf das Wachstum haben können.

Für den Anbau im Trockenfeldbau eignen sich besonders hoch aromatische Kräuter und Gewürze für natürliche Heilmittel. Anbei dazu ein paar Bilder aus einem Trockenfeldbauversuch der Firma Bionica 2016 auf Mallorca. Die Umstellung der Landwirtschaft auf den Trockenfeldbau wird auf Mallorca übrigens finanziell vom Staat gefördert, um die Trinkwassersituation zu entlasten.

Die verschiedenen Bewässerungsarten werden hier (oben links) vom Prinzip her noch einmal dargestellt. Bei Pflanzen, die durch Mikrobewässerungsanlagen versorgt werden, breiten sich die Wurzeln nur in der Komfortzone aus, die gut mit Feuchtigkeit versorgt ist. Oberirdisch gedeit die Pflanze prächtig, nimmt aber mit dem unterentwickelten Wurzelwerk nicht sehr viele Nährstoffe auf. Wir erhalten also mit Mikrobewässerung einen hohen Ertrag, der aber von niedriger Qualität ist.
Anders beim Trockenfeldbau: Hier haben wir ein sehr gut entwickeltes Wurzelwerk. Die Pflanze muss starke Aromen ausbilden, was den osmotischen Druck erhöht. Nur so kann die Pflanze auch bei der geringen Boden-feuchtigkeit noch Wasser aus dem Boden ziehen. Die Pflanzen werden sehr stark und robust, da sie um ihr Überleben kämpfen müssen. Das geht jedoch zu Lasten des Ertrags und einige Pflanzen verlieren den Überlebenskampf auch.
Mithilfe von IrrigationNets können wir hier einen Mittelweg bieten. Durch die Verwendung von Meerwasser und keine direkte Bewässerung handelt es sich noch immer um einen förderfähigen Trockenfeldbau. Jedoch sorgen die niedrigeren Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit sowie die zusätzlichen Mengen an Morgentau für eine wesentlich bessere Grundversorgung und eine erhöhte Wachstumsrate.
Wir rechnen dabei mit bis zu dreifach höheren Erträgen. Grundlage für diese Schätzung ist die Aufstellung oben rechts für die Produktionsraten von Hirse pro Hektar aus verschiedenen Ländern. In der Türkei wird 15-mal mehr Hirse pro Hektar produziert als im Sudan, was vor allem den härteren Umweltbedingungen und schlechten Anbaumethoden im Sudan geschuldet ist. Die Statistik bezieht sich dabei auf den Anbau durch Agrarkonzerne und nicht auf Kleinbauern. Erhöhte Produktionsraten von Faktor 3 sind durch bessere Umweltbedingungen also eher konservativ geschätzt.