Der FunderNation Blog

Crowdinvesting hat sich in den letzten zehn Jahren von einer Nische zu einem festen Bestandteil der Startup-Finanzierung entwickelt. Immer mehr Privatanleger investieren über digitale Investmentplattformen in junge Unternehmen und tragen so direkt zur Innovationsförderung bei.

Allein über FunderNation konnten in diesem Zeitraum mehr als 70 Millionen Euro an Wachstumsfinanzierungen für Startups mobilisiert werden.

Doch mit dem Erfolg wachsen auch die Vorurteile. Immer wieder kursieren Mythen über Crowdinvesting, die sowohl Investoren als auch Gründer verunsichern. In diesem Beitrag beleuchten wir die häufigsten Missverständnisse – und zeigen, was wirklich dahintersteckt.

Mythos 1: „Auf Crowdinvesting-Plattformen wird alles durchgewunken.“

Die Vorstellung: Jeder kann auf Crowdinvesting Plattformen sein Projekt einstellen.

Die Realität: Seriöse Plattformen wie FunderNation wählen ihre Projekte sorgfältig aus. Dabei werden unternehmerische Informationen wie Geschäftsmodelle, Marktpotenziale und Gründerprofile von den Unternehmen angefordert. Ziel ist es, ein kuratierte Auswahl an Investmentmöglichkeiten zu bieten – verbunden mit einem umfassenden Informationsangebot, das es Anlegern ermöglicht, sich selbst eine fundierte Meinung zu bilden und auf dieser Basis eine informierte Investitionsentscheidung zu treffen.

Unsere Zahlen aus 2025: Von allen Unternehmen, die in unseren Dealflow aufgenommen wurden, kam es nach dem Screening nur bei 8,2 % zu einem Erstgespräch. Ein Finanzierungsrunde wurde mit 1,2 % durchgeführt. Diese Quote liegt auf ähnlichem Niveau wie im Venture Capital Bereich, wo ebenfalls nur 1–2 % der geprüften Startups eine Finanzierung erhalten.

Wichtig: Das ersetzt keine eigene Prüfung durch Investoren und garantiert keinen Erfolg. Ob Venture Capital oder Crowdinvesting – Startup Investments bleiben immer mit hohen Risiken verbunden. Niemand kann die Zukunft vorhersehen, und keine Methode kann Insolvenzen ausschließen.

Mythos 2: „Crowdinvesting ist nur etwas für Unternehmen, die keine VC-Finanzierung erhalten.“

Diese Annahme hält sich hartnäckig – und sie ist falsch. Venture Capital Investoren prüfen Tausende von Startups und investieren in wenige Prozent, das stimmt. Doch das bedeutet nicht, dass alle übrigen Unternehmen „nicht gut genug“ sind. Viele passen schlicht nicht ins VC-Schema.

Venture Capital sucht vor allem nach extrem schnellen Skalierungsmöglichkeiten und sehr hohen Renditechancen. Dafür braucht es meist internationale Märkte, hohe Kapitalbedarfe und eine starke Wachstumsorientierung.

Doch nicht jedes erfolgreiche Unternehmen tickt so. Manche arbeiten kapitaleffizienter, wachsen nachhaltiger oder fokussieren sich auf Profitabilität statt Hypergrowth. Solche Unternehmen fallen im klassischen VC-Prozess oft durchs Raster – nicht, weil sie schwach sind, sondern weil sie nicht in die Fondslogik passen.

Genau diesem Dilemma entspringt auch FunderNation: Unsere Geschäftsführerin Uli Fricke verfügt über 28 Jahre Erfahrung im Venture Capital Bereich. 1997 gründete und seitdem leitet sie die Triangle Venture Capital Group, einen der führenden europäischen deep tech Startup Investoren.

Mit FunderNation hat sie bewusst eine Plattform geschaffen, die beides verbindet: Venture Capital Erfahrung und Zugang zu Finanzierungsformen für Unternehmen außerhalb des klassischen VC-Rasters. FunderNation ist die erste und einzige digitale Plattform für Startup Investments mit so einem großen Venture Capital Erfahrungsschatz. Unser Wissen setzen wir natürlich bei unserer Arbeit ein. Beispielsweise sind unsere Verträge VC-kompatibel, sodass ein späterer Einstieg für institutionelle Investoren jederzeit attraktiv ist.

Mythos 3: „Crowdinvesting ist nur ein teures Los ohne Einfluss – Investoren stehen immer am schlechtesten da.“

Ein Investment in ein Startup ist kein Sparbuch. Startup-Investments sind Risikokapital – mit der Chance auf hohe Renditen, aber auch mit der Möglichkeit eines Totalverlusts. Doch Crowdinvesting ist kein „Loskauf auf dem Jahrmarkt“, sondern ein strukturierter, transparenter Prozess.

Anleger können sich umfassend informieren: über das Gründerteam, das Geschäftsmodell, den Markt und die Finanzstruktur. Professionelle Plattformen wie FunderNation stellen umfangreiche Unterlagen bereit, organisieren Q&A-Sessions und ermöglichen direkten Austausch mit den Unternehmern.

Auch das oft kritisierte Modell des Nachrangdarlehens ist nicht per se nachteilig. Richtig ist: Bei einer Insolvenz werden zuerst gesicherte Gläubiger bedient – das betrifft aber alle Beteiligungsformen, auch Eigenkapital.

Der Vorteil des Nachrangdarlehens: Startups behalten ihre unternehmerische Freiheit, während Anleger schon ab kleinen Summen an Erfolgen partizipieren können. Entscheidend ist die Transparenz der Plattform. Seriöse Plattformen legen die Struktur und die damit verbundenen Risiken offen, sodass Anleger eine fundierte Entscheidung treffen können.

Fazit: Crowdinvesting ist für Unternehmen ein sinnvoller Baustein im Finanzierungsmix, und für Investoren eine spannende Möglichkeit, Innovationen frühzeitig zu unterstützen und mitzugestalten

Crowdinvesting ist eine demokratisierte Form der Startup Finanzierung, die Chancen und Risiken bietet – wie jede Beteiligung an jungen Unternehmen. Die Mythen stammen meist aus Vergleichen, die hinken: Crowdinvesting ist nicht „Venture Capital light“, sondern eine eigene Anlageklasse mit eigenem Mehrwert.

Was Crowdinvesting ausmacht, ist die Balance der Interessen von Unternehmern und Investoren. Unternehmen erhalten Kapital, ohne ihre unternehmerische Freiheit aus der Hand zu geben, und gewinnen zugleich eine engagierte Community, die als Multiplikator wirkt. Investoren wiederum profitieren von transparenten Informationen, klaren Beteiligungsmodellen und der Möglichkeit, mit kleinen oder großen Beträgen in Projekte zu investieren, die ihren persönlichen Überzeugungen entsprechen. So entsteht eine Win-Win-Situation, bei der beide Seiten an einem Strang ziehen: Gründer können wachsen, während Investoren direkten Anteil am Erfolg und an der Wertsteigerung der Innovationen haben.